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Voyages et excursions paroissales

Martin Beck, Gemeindepfarrer, 2011-2016:

Gemeindereisen: 10.-15.April 2015 nach Erfurt, Eisenach, Wittenberg und Weimar

Auch die Deutsche Bahn streikt. Die Vorabinformation verrät: Es trifft uns voll, der lange im Voraus gebuchte IC fällt aus. Was tun? Ein Bus ist nicht zu bekommen. Auf eine Nahverkehrsverbindung ausweichen, doppelt so lange unterwegs sein und umsteigen müssen? Gerade das sollte ja vermieden werden. Doch schnell herrscht Einigkeit: nicht fahren kommt nicht in Frage, denn das Ziel – Wittenberg – ist doch der Höhepunkt, das i-Tüpfelchen der Gemeinde-Studienfahrt! So brechen wir denn auf, an unserem dritten Tag, von unserem Hauptquartier in Erfurt und verleben einen wunderbaren Tag. Nicht nur das Wetter ist hervorragend. Die Stimmung entwickelt sich prima, weil man im Nahverkehrt nicht so steril in 2er-Reihen sitzt. Der Stadtführer in Wittenberg ist eine Stimmungskanone und fachlich kompetent obendrein. Schließlich sparen wir noch ein paar Kilometer Fußmarsch, weil uns am Abend ein Touristenbähnchen zum Sonderpreis zum Bahnhof fährt.

Dieser Tag war symptomatisch für die gesamte Gemeindereise vom 10. bis 15. April 2015, die ich zusammen mit Elisabeth Langlais initiiert und geplant hatte:

Wir lernten einander besser kennen, wurden vertrauter miteinander, wurden überraschend beschenkt, hatten bewegende Begegnungen und horizonterweiternde Eindrücke in Ostdeutschland und lernten Reformationsgeschichte besser verstehen.

Inhaltlich waren die Tage der Studienfahrt ausgefüllt mit Morgenandachten in der wenige Meter vom Hotel entfernten Reglerkirche, mit Stadtführungen, Museumsbesuchen und Austausch. Unsere Stationen waren Erfurt, Eisenach, Wittenberg und Weimar. Das gelungene Abenteuer, alles per Bahn zu machen, und die guten Erfahrungen überhaupt, verlangten nach einer Fortsetzung.

Gemeindereise 20.-24. April 2016 nach Augsburg, Nürnberg und Erlangen

So gab es im Jahr darauf, vom 20. bis 24. April 2016 die Gemeindereise „Luther2017 2.0“. Sie führte uns in die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg sowie in die Hugenottenstadt Erlangen.

Die beiden Reisen haben der Gemeinde gutgetan, primär natürlich auf menschlicher Ebene. Ein willkommener Nebeneffekt war freilich, dass es jeweils einen Überschuss zu verzeichnen gab. Mit dem Einverständnis aller Reisenden konnte dieser nicht zu verachtende Betrag der Finanzierung der Fassadenrenovierung gutgeschrieben werden.


Susanne Boutler, langjähriges Gemeindeglied:

Eine gute Gelegenheit die Umgebung von Paris und die Gemeindemitglieder besser kennen zu lernen sind die jährlichen Gemeindeausflüge. Am Sonntag, den 18. Juni 2017 besuchten wir, 20 Teilnehmer und Pfarrer Steffens, das russisch-orthodoxe Seminar in Epinay-sous-Sénart im Départe-ment Essonne. Dort, wo einst ein katholisches Nonnenkloster war, befindet sich heute das erste Seminar der Russischen Ortho-doxen Kirche (ROK) außerhalb der Grenzen der ehemaligen UdSSR. Das 2009 gegründete russische Seminar ist ein kleines Bildungsinstitut, das sich um die Ausbildung der Priester für die ständig wachsende russische Diaspora, sowie um die Verbesserung der Beziehung zwischen Moskau und dem Vatikan kümmert. Die Idee der Gründung des Seminars in Frankreich stammte von dem Moskauer Patriarchen Kyrill. „Wir müssen unseren Menschen überall folgen und für sie orthodoxe Kirchen eröffnen, egal, wo sie sich befinden.“

„Die ROK braucht Spezialisten, die sowohl Fremdsprachen beherrschen, als auch die Kultur und Sitten der westlichen Länder kennen. Die Problematik des Säkularismus ist auch ein entscheidender Ausbildungspunkt für die künftigen Vertreter der Orthodoxie“ sagte Alexander Sinjakov, der junge Rektor des Seminars. „Unser Seminar ist eine Brücke zwischen der westlichen Kultur und dem Osten“

Um 10 Uhr begann in der Holzkirche des Seminars „Notre-Dame de la Nativité“ der Gottesdienst: Der Chor der Seminaristen hat uns sehr beeindruckt und zusammen haben wir das „Vater Unser“ auf Deutsch gebetet! Der Seminarist Paul erklärte uns auf Deutsch die Kirche und die innere Kapelle mit ihrer Ikonostase. Die Räume wurden von russischen Künstlern ausgemalt und sind dem Leben der heiligen Genoveva geweiht. Im Garten des Seminars fand bei herrlichen Wetter ein gemeinsames Picknick mit den Seminaristen statt und Gelegenheit zum Gespräch.


Regine Prechel und Gisela Böttcher, Gemeindeglieder:

Kurz soll es werden, drum nicht so viel vom schönen Wetter und vom Spargel, und gleich in medias res:

Gemeindereise 7. -11. Mai 2018 nach ….

… Mainz

Auch diesmal begannen unsere Tage mit Morgenandachten, die Pfarrer Axel Matyba in der Lutherkirche gleich hinter dem römischen Theater unweit des Hotels hielt. So konnten wir sehen, wie reich die Region an historischen Schichten ist, von denen die Streiflichter unserer Begegnungen mal die eine, mal die andere aufleuchten ließen. In diesem Sinne startete unser Besuch mit Pfarrer Gregor Ziorkewicz auf der archäologischen Baustelle des frühesten Mainzer Doms, seit 1828 evang. Johanniskirche. 2013 hatte man dort merowingische Fundamente entdeckt und nimmt an, hier sei 1002 König Heinrich II von Erzbischof Willigis gekrönt worden, der auch 1036 den heutigen Martinsdom weihte.

Ein wesentlicher Teil unseres Reiseprojekts war die Bekanntschaft mit anderen Religionen, zunächst mit einem Besuch in der architektonisch einzigartigen neuen Mainzer Synagoge mit Dr. Peter Waldmann: Der Bau verzichtet auf rechte Winkel und fügt sich durch besondere Keramikmaterialien je nach Sonnenlicht eher grün oder schwarz mit einer Baumgruppe in die Stadtlandschaft ein und soll einen Neu-anfang betonen. Innen liegt der Schwerpunkt auf der Schrift; die ganze Wand des Hauptraumes ist von goldschwarz changierenden Lettern bedeckt. Pfarrerin Ilka Friedrich berichtete uns von ihren interreligiösen Projekten. Sie brachte uns in die neue Bosnische Moschee. Die Wanddekoration des Gebetssaals, in dem wir an einem Gebet teilnahmen, stellt ein aufgeschlagenes Buch mit noch weißen Seiten dar.

...Speyer

Unseren Tag in Speyer durften wir mit dem ehemaligen Christuskirchenpastor Rudolf Ehrmanntraut - und später auch mit seiner Frau Dominique – verbringen. Er führte uns vorbei am Grab von Helmut Kohl zum Stadttor „Altpörtel“, von wo aus wir eine erste Perspektive auf den imposanten Speyerer Dom hatten - ein Kleinod romanischer Baukunst! Die Domkrypta, der älteste Teil des Doms aus dem Jahr 1041, beherbergt Kaiser- und Königsgräber der Salier und Habsburger. Die Ende des 19. Jh. errichtete Gedächtniskirche soll an den Protest erinnern, den 1529 nach dem 2. Speyerer Reichstag die evangelischen Fürsten gegen die Rücknahme der reformatorischen Neuerungen einlegten. Von Speyerer Boden ging damit politisch die endgültige Trennung in eine röm.-katholische und eine reformatorische Kirche aus und diese „Protestation“ gab den Protestanten ihren Namen.

Jüdische Geschichte konnten wir mit E. Dittus im Judenhof erleben, wo Reste der Synagoge und des Ritualbads „Mikwe“ Zeugnis für ein aktives mittelalterliches, leider nur vier Jahrhunderte währendes Gemeindeleben geben. Bereits am Morgen hatten wir an der neuen Synagoge Beith Schalom Halt gemacht.

... Worms

In Worms gingen wir - trotz Regens - mit Pastorin Dr. Elke Mohri zum Frei-lufthimmelfahrtsgottesdienst vor der Lutherkirche. Mit den Chören der afrikanischen, koreanischen und syrischen Gemeinde erlebten wir ein Stück Weltkirche. Die anschließende Führung begann auf dem fast tausend Jahre alten jüdischen Friedhof. Die dortige Gemeinde bildete mit denen von Mainz und Speyer die der SchUM-Städte (abgeleitet. aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der Namen der drei Kommunen). Der Dom St. Peter zu Worms ist der kleinste der drei Kaiserdome und etwa 100 Jahre jünger. Der Gedenkort für den „Lutherreichstag“, u.a. mit übergroßen Schuhen – so kann sich der Besucher in Luthers Standpunkt hineinversetzen - befindet sich neben dem Dom an der Stelle, wo Luther am 18.4.1521 dem jungen Kaiser Karl V die Gewissensentscheidung mitteilte, seine Thesen nicht zu widerrufen. Etwas weiter stellt das große etwa 150 Jahre alte Lutherdenkmal das Refor-mationsgeschehen dar und würdigt die Vorreformatoren, Luthers Wegbegleiter sowie die sich der Reformation anschließenden Städte. Sehr herzlich wurden wir abschlie-ßend in der syrisch-orthodoxen Kirche von Mitgliedern des dortigen Vorstands empfangen und konnten uns angeregt über interreligiöse Projekte austauschen.

Wir danken den 23 Mitreisenden für die fröhliche Stimmung und ganz besonders den Organisatoren Elisabeth Langlais, Dagmar Soleymani und Axel Matyba für das reichhaltige Programm und die bereichernden Begegnungen.


Kerstin Kerkmann, Gemeindepraktikantin:

Ökumenischer Gemeindeausflug im Herbst 2018:

Herrlicher Sonnenschein begleitete uns schon auf der Fahrt nach Port Royal des Champs - etwa 25 km südwestlich außerhalb von Paris gelegen. Hier trafen sich 25 evangelische und katholische Ausflugsfreudige, um gemeinsam den Tag zu verbringen. Port Royal des Champs war ein Frauenkloster des Zisterzienserordens und im 17. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum des Jansenismus - einer katholischen Bewegung, die sich auf Cornelius Jansen (Bischof von Ypern) berief. Darin spielte der Glaube, dass der Mensch nichts zu seiner Erlösung beitragen kann und ganz auf die Gnade Gottes angewiesen ist, eine große Rolle. So erfuhren wir zwischen Obstbäumen stehend und die Natur genießend durch Ursula Reverend von der katholischen Gemeinde einiges zum geschichtlichen Hintergrund des Ortes bis zur Zerstörung des Klosters im Jahr 1710.

Nach einem kurzen Spaziergang über das Gelände und einem Abstecher ins Museum ließen wir uns auf einer Wiese mit herrlichstem Blick über die Landschaft und auf die alten Mauern der Abtei zum Picknick nieder. Ob Sonnenanbeter- oder Schattengrüppchen – überall wurde von den mitgebrachten Köstlichkeiten gegessen, den anderen angeboten und sich über Gott – konkret tatsächlich über Gemeinsamkeiten und Differenzen des christlichen Glaubens - und die Welt ausgetauscht. So gestärkt machte sich der Großteil der Gruppe auf eine etwa einstündige Wanderung über Dorf-, Wald- und Feldwege. Ziel –und damit auch wieder Treffpunkt mit den Nichtwanderern – war die kleine Kirche Saint-Germain-de-Paris.

Hier bildete eine Andacht von Andrea Busse, Kerstin Kerkmann und Axel Matyba den besinnlichen Abschluss. Thema war die Tageslosung aus Psalm 50,2f „Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht“, die mit Gedanken, wie sich uns Gott in der Natur, durch Menschen, durch die Musik und in Kirchräumen bemerkbar macht, einer Kirchraumerkundung und gemeinsam gesungenen Lieder auf unterschiedliche Weise ausgelegt wurde. Vielen Dank an Ursula Reverend und Andrea Busse für die Organisation dieses Ausfluges.

Date de modification
Modifiée le 2019-12-24, 11:50:19 (GMT)
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